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Vom Recht auf Arbeit und gerechte Entlohnung

Betty Baloo am Mi., 21.11.2012 - 07:12

In Artikel 23 der Allgemeinen Menschenrechtserklärung von 1948 heißt es:

  1. Jeder Mensch hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf angemessene und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz gegen Arbeitslosigkeit.
  2. Alle Menschen haben ohne jede unterschiedliche Behandlung das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.
  3. Jeder Mensch, der arbeitet, hat das Recht auf angemessene und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert und die, wenn nötig, durch andere soziale Schutzmaßnahmen zu ergänzen ist.
  4. Jeder Mensch hat das Recht, zum Schutze seiner Interessen Berufsvereinigungen zu bilden und solchen beizutreten.

Soweit, so gut. Tatsache allerdings ist, dass dieses aufgeschriebene, verbriefte Recht kaum mehr eingehalten und mittels undurchsichtiger, menschenrechtswidriger Machenschaften - vor allem der großen Konzerne – schleichend hintergangen wird.

Viele der Arbeitnehmer haben das schon durchschaut können sich aber dennoch nicht dagegen wehren. Schließlich gibt es immer mehr Leute, die um einen Hungerlohn arbeiten gehen, weil sie die Hoffnung hegen, dass sie durch den berühmten „Fuß in der Türe“ eines Tages aufsteigen werden. Weil sie sich mit Fleiß und Einsatz hochgearbeiten wollen um endlich wieder mit ihrem Einkommen auszukommen.

Ein fataler Irrtum. Fakt ist, dass Menschen in bisher „guten Positionen“ viel mehr arbeiten, weil sie der Meinung sind, so ihren Standard halten zu können. Es kommt sogar so weit, dass sie mit der Zeit so viel arbeiten, dass noch ein weiterer Angestellter ebenfalls Arbeit hätte. Zur Entlastung wird allerdings niemand weiterer eingestellt, weil die Firmen „konkurrenzfähig“ bleiben möchten. Ein weiterer Arbeitnehmer könnte ja weitere Kosten verursachen, die das Profitwachstum der Firma schmälern.

Die Folgen aus dem „Unverhältnis“ von Erwerbsarbeit und Erwerbsarbeitslosigkeit werden bald nicht mehr zu kompensieren sein. Auf der einen Seite erkranken Menschen, die zu viel arbeiten und kaum Freizeit haben an Herzinfarkt und Burn-Out-Syndrom. Gleichzeitig erkranken jene, die zu wenig Arbeit haben psychisch oder an den Folgen des Mangels an Dingen des täglichen Lebens an Leiden wie zum Beispiel Unterernährung, Lungenentzündung, etc.

Das was hier betrieben wird ist moderne Sklaverei. Der Mensch und sein persönliches Gut „Arbeitskraft“ werden schamlos ausgenutzt. Der Mensch selbst zu Menschenmaterial degradiert.

Wer durch Arbeitslosigkeit für längere Zeit dem Erwerbsarbeitsmarkt fernbleibt den erwarten Sinnloskurse, dubiose "Arbeitsverhältnisse" und menschenrechtswidrige Sanktionsdrohungen bis hin zu die Existenz gefährdende Totalsperren, die bei genauer Betrachtung einer "Verurteilung" gleichkommen. Auf diese Weise werden Menschen wissentlich "gefügig" und um jeden Preis "arbeitswillig" gemacht.

Was für mich menschlich gesehen noch viel schlimmer ist: Diejenigen die (zum Teil auch nur schlecht bezahlte) Arbeit haben bekommen einen Groll auf jene, die sie augenscheinlich ernähren, erhalten und stützen müssen. Es ist absurd, gleichzeitig aber auch verständlich, denn es viel leichter auf Menschen loszugehen, denen es noch schlechter geht als einem selbst.

Protest gegen die tatsächlichen, geldigen Verursacher zu richten, würde viel Kraft und Ausdauer erfordern, die der einzelne beim Kampf um die tägliche Existenz nicht aufzubringen im Stande zu sein glaubt.
Das ist genau einer der Gründe, warum ich zum Grazer Gemeinderat kandidiert habe. Ich wollte zeigen, dass es allein möglich ist, eine große Umdenkaktion zu starten. Wie weit mir das gelungen ist, wird der Ausgang der Wahlen am 25. November 2012 zeigen. Ein paar werde ich schon überzeugt haben, dass die Zeit schön langsam "reif" dafür ist.

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